Das Wochenende der Galerien ist vorbei. Bei dieser Gelegenheit hat sich erwiesen, dass Warszawa kein schlechtes Zentrum der modernen Kunst ist. Es waren 17 Galerien vertreten – es gab Ausstellungen, Events und erfreuliche Besucherzahlen. Super. Die BWA-Gallerie gastierte mit der Ausstellung Alphaville (der Titel knüpft an den Film von Jean-Luc Godard) in den Ruinen der Koszyki-Markthalle. Die Kuratoren und Künstler wirkten adäquat zum Ort und zur vorgefundenen Situation – sie lieferten eine Reflexion über die Stadt der Zukunft, in der Kultur gegen Technik verliert. In Erwartung darauf, dass die altehrwürdige Markthalle von einem Investor rekonstruiert wird und als zweifelhaften Bonus Bürohäuser verpasst bekommt, kann man bis zum Jahresende ihren Bereich betreten und die Ausstellung besichtigen. Es lohnt sich, das schöne Banner von Jarosław Fliciński zu beachten. Das banale, abgedroschene, jede polnische Stadt entstellende Ding gewinnt hier eine ganz neue Bedeutung – es ver-, aber auch enthüllt, erweckt Neugier darauf, was versteckt wird und bereitet uns dabei ein reines ästhetisches Vergnügen. Denn Flicińskis Banner ist wie ein riesiges abstraktes Bild.