Dumas als Vorspeise?

Dumas als Vorspeise?

Große Banner zu kleinen Ausstellungen sind anscheinend Mode geworden. Zumindest bei Wróblewski in Muzeum Narodowe in Kraków und Dumas in Zachęta in Warszawa. Große Banner, also auch großer Appetit und große Hoffnungen auf tolle Ausstellungen – und dann kommt eine kleine Exposition mit  wenigen Werken, Frustration und Gedanken, dass es besser, mehr hätte sein können. Zachęta macht uns zumindest nichts vor und erklärt, dass die Ausstellung von Marlene Dumas keine „ausführliche Retrospektive ist, sondern eine in Zusammenarbeit mit der Künstlerin vorbereitete Schau einiger Motive aus ihrem reichen Schaffen. Der Ausgangspunkt bilden frühe Arbeiten: Zeichnungen und Collagen aus der 1. Hälfte der 80er, aber es gibt auch neuere Bilder.  Der Titel der Ausstellung stammt von einer der frühesten Arbeiten von Dumas, pointiert aber gewissermaßen ihr ganzes Werk“. Sie ist eine hervorragende Künstlerin, sehr beliebt bei  GenderforscherInnen, die in ihren Bildern viele Themen berührt: Rassismus, Erotik, Feminismus, Tod, das Böse, das Leid. Sie benutzt oft Fotos, fertige Zitate und Aufnahmen – aus der Geschichte der Kunst, des Films. Wie sie sagt, gibt es unter ihren Modellen keine Jungfrauen. Dumas zu sehen lohnt sich immer, genauso wie Wróblewski. Um sich von der Enttäuschung durch zu magere Auswahl der Arbeiten von Dumas zu erholen, ist es wert, den Film über die Künstlerin zu sehen. Der spannende Ausstellungstitel „Liebe hat damit nichts zu tun“ stammt von einem frühen Werk der Malerin. Also einige Motive von Dumas in Zachęta als Vorspeise. Und der Film zum Nachtisch. Wir warten auf mehr. Marlene Dumas „Liebe hat damit nichts zu tun” 06.10 – 14.11 Kuratorin Hanna Wróblewska, Zusammenarbeit Katarzyna Kołodziej

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